Internationale Sangha Offener Kreis

Die Internationale Sangha Offener Kreis ist eine Laienorganisation innerhalb der White Plum Asangha, einer internationalen Zen-LehrerInnen Vereinigung, die auf Maezumi Roshi, den Gründer des Zen Zentrums in Los Angeles zurückgeht. Sie wird von der Zen Meisterin Dr. Anna Myoan Gamma geleitet. Die Sangha ist einerseits durch Schüler:innen aus verschiedenen Ländern Europas, Nordamerikas, den Philippinen und andererseits durch ein Zendo Offener Kreis in Deutschland international geworden. Die uns verbindende Praxis ist Zazen, das Sitzen in Stille, in geistiger Sammlung und Versunkenheit.
Die lange Zen-Buddhistische Tradition wurde in der Vergangenheit primär von monastisch lebenden, klerikalen Männern geprägt. In Dankbarkeit und Würdigung dieser Tradition, widmet sich die Schulung in der Internationalen Sangha Offener Kreis zudem der Erforschung weiblicher Aspekte auf dem Weg des Zen. Das bedeutet konkret:

  • Die hierarchisch, patriarchale Strukturierung der Lehrer:in-Schüler:in Beziehung und der Sangha wird ergänzt durch kollegiale Kommunikations- und Organisationsformen, in denen Partnerschaftlichkeit eingeübt wird. Schritte auf diesem Weg sind das Teilen von Macht durch die Ernennung einzelner Zen SchülerInnen zu Hüter:in der Sangha, Hüter:in des Dharma und Zen Asisstenzlehrer:in mit entsprechenden Verantwortungsbereichen.
  • Zudem experimentieren wir im Teisho und Zen-Gesprächen mit Vortrag- und Dialogformen. Da der Weisheitsraum ungeteilt ist, können gelegentlich SchülerInnen zu Lehrenden werden.
  • Neben den traditionellen Koan aus den berühmten Sammlungen chinesischer und japanischer Meister werden auch Frauen-Koan in die Schulung aufgenommen. Diese setzen neue Schwerpunkte wie Körperlichkeit, Sexualität, das eigene Leben als Koan und die Partnerschaft von Mann und Frau in Kommunikation und Struktur.
    Einzelne Schüler:innen praktizieren auch Shikantaza, das einfache Sitzen in ungeteilter wacher Präsenz.
  • Die wachsende spirituelle Kompetenz verlangt in unserem Kulturraum auch nach einer gut entwickelten emotionalen Kompetenz im Umgang mit sich selbst und mit Mitmenschen. Deshalb erklären sich formelle Zen-Schüler:innen bereit, neben der spirituellen Entwicklung auch ihre Persönlichkeit bzw. ihre Selbst- und Sozialkompetenz zu schulen und zu entfalten.

Ziel ist das Erwachen aus der Illusion unserer Getrenntheit von allem was existiert, um dem Leben in all seinen Formen zu dienen. Aus dieser Haltung setzen wir uns ein für Versöhnung und Frieden in der Welt.