Bosnien 2016 - Tag 5
Unser heutiger Tag steht unter dem Motto: Ich bin da.
Anna ermuntert uns in der Morgenmeditation im Hier und jetzt zu sein. Nicht in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit.
Unser heutiger Tag steht unter dem Motto: Ich bin da.
Anna ermuntert uns in der Morgenmeditation im Hier und jetzt zu sein. Nicht in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit.
Unser Morgenritual hat Tradition: gemeinsames Zazen und Frühstück im Schweigen. Heute stossen erstmals auch Frauen aus der Gruppe um Helen zu uns. In der Wir-Runde schwingt die Grösse des gestrigen Tages nach – grosse Dankbarkeit
Wir beginnen um 7 Uhr mit der Morgenmeditation und stimmen uns ein auf einen wichtigen und ganz besonderen Tag: Heute werden wir, die Sangha aus der Schweiz, zusammen mit der Sangha rund um Helen Kosiç Jäggi das Zendo auf der Farma Transforma feierlich einweihen.
Wenn es Zeit ist, geschieht es einfach. Was? Alles, was bereit ist. Wenn der Same genug Feuchtigkeit und Wärme bekommen hat, geht er auf. Einfach so, leicht. Wenn die Frucht gereift ist, fällt sie vom Baum. Einfach so,
Leider gibt es keinen direkten Flug mehr nach Banja Luka. So reisten Gerhard und ich einen Tag vor der Gruppe über Zagreb, wo wir von Helen Jäggi Kosic abgeholt wurden. Auf der Fahrt nach Laktasi kamen wir am ehemaligen Konzentrationslager in Jasenovac vorbei.
Die Reise nach Bosnien letzten September hat tiefen Eindruck bei allen Teilnehmenden hinterlassen. Vor der nächsten Reise im April 2016 haben wir 5 Teilnehmerinnen interviewt, die bereits im September dabei waren und wieder teilnehmen werden.
Sde Boker
Die karge Schönheit der Wüste zieht sofort in den Bann. Seit Urzeiten liegt sie da. Wie kurz scheint ein menschlicher Lebensbogen darin - ein Atemzug. Bei Wind und Wetter mit stundenlangem Regen, Stunden mit kühlem pfeifendem Wind, kalten Morgenzeiten, aber vor allem auch schon sehr warmen Sonnenstunden bietet der Wüstenort beim täglichen Meditieren bald Zuflucht, Geborgenheit und Getragensein im Kreis der Sangha von 10 Personen. Das ist eine ganz besondere, tiefe Erfahrung.
Heute stand die Besichtigung von Yad Vashem auf dem Programm, der berühmten Holocaust Gedenkstätte.
An diesem Morgen sitzen wir zum letzten Mal im Freien in der Stille der Wüste, erleben den Übergang von der Nacht in den Tag, den sanften Wind, die zarten Farben, die dem Sonnenaufgang voraus gehen.
Nach einem Tag mit heftigem Regen war heute der Himmel wieder strahlend blau. Am letzten ganzen Tag in der Wüste steht jeweils eine längere gemeinsame Wanderung im Schweigen auf dem Programm.
Heute ist der Tag des inneren Ankommens. Der erste ganze Tag in der Wüste. Der erste Tag im Schweigen.
Alles hat wunderbar geklappt. Erst die Fahrt von Jerusalem mit dem palästinensischen Taxi zum Flughafen in Tel Aviv, ohne lange Wartezeit beim Checkpoint.