Spirituell-politische Studienreise Nigeria Tag 1

von Anna Gamma (Kommentare: 1)

Zeichen am Weg

Mit dem Reisesegen der kleinen Gemeinschaft im Zen Zentrum sind wir aufgebrochenen. Er endet mit dem Satz, der mein Herz wärmt, Vertrauen und Geborgenheit schenkt: «Vertraut der Welt, in die ihr auszieht und wisst, dass ihr daheim gebunden und geliebt seid.»
Auf Versöhnungs- und Studienreisen bin ich stärker als im Alltag aufmerksam für die kleinen und grösseren Zeichen am Weg, Hinweise wohin die Reise auch noch führen kann. Bisher richtete sich meine Aufmerksamkeit vermehrt auf besondere Zeichen in der Natur: Vögel die über unseren Köpfen während einer Lichtmeditation kreisten; ein Regenbogen nach einem Tag, in dem wir uns den Schrecken des letzten Weltkrieges stellten. Auf dieser Reise sollte sich eine neue Tür öffnen. Und es beginnt bereits im Flughafen von Zürich. Es ist nicht das erste Mal, dass ich vor der Passkontrolle mit Freude und Interesse das Plakat gelesen habe, das über den Köpfen hängt. Doch heute berührt es mich, als Mahnung und Botschaft für die kommenden Tage in Nigeria: What will be more important in the future, the right skill set or mindset? Bin ich, sind wir bereit dazu, sich für diese Frage in aller Radikalität zu stellen?

Wir sind zu sechst, 3 Frauen und 3 Männer, alles SchweizerInnen, eingeladen von Chrsitne K., Direktorin des Büros der Böll -Stiftung in der Hauptsadt Nigerias. Abuja, Calabar und Lagos werden unsere Stationen sein. In der Begegnung mit einer ganz anderen Kultur, mit Menschen, die eine gänzlich andere  Geschichte haben wie wir, wird unser vertrautes Mindset bestimmt oft in Frage gestellt werden.

In Istanbul, wo wir 4 Stunden Aufenthalt haben, macht mich Markus auf einen weitere Botschaft aufmerksam. Ich staune, sie gerade an diesem Ort  zu lesen. In den Nachrichten hören wir, wie sich die Türkei langsam zu einer Diktatur «zurück»-entwickelt. Doch am Tresen der Bar steht ein Antiprogramm und gleichzeitig die Lösung der Frage von Zürich: Accepting every flow of positive energy in your mind. Diesem Hinweis werden wir gerne folgen und im Flow der Begegnungen und Ereignisse unterwegs sein.

Es ist Nacht, als wir in Abuja ankommen. Die breiten Strassen sind zwar hell erleuchtet, doch die grossen Werbeplakate sind noch nicht zu lesen. Am nächsten Tag dann die Entdeckung: There is a HOME in you! Eine junge Frau wirbt zwar für den Kauf eines Hauses, doch wir lesen die Werbung  als Botschaft an uns. Sie  wird uns helfen, wenn die Fremdheit zu gross wird und Unsicherheit, Ängstlichkeit, Frustration und Unmut sich melden. Ja, don’t forget: There is a home in you! Wo immer wir uns befinden, in uns sind wir immer zu Hause.

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Kommentare

Kommentar von Ulrike Schädler |

Liebe Anna, liebe Reisegemeinschaft. Wie berührend und wunderbar die Zeichen, die Euch begleiten. Mit grossem Interesse verfolge ich jeweils von zu Hause aus die verschiedenen Reiseberichte, bin dadurch tief in mir drinnen auch ein bisschen mit Euch unterwegs. Mögen Eure Wege weiterhin beschützt und geleitet sein. Herzlich Ulrike.

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