Rohatsu Sesshin 2021

von Bernadette Vögele (Kommentare: 0)

Ein Sesshin ist immer etwas Besonderes. Sich fünf oder wie im Rohatsu Sesshin gar sieben Tage aus der Geschäftigkeit des Alltags auf das Sitzkissen zurückziehen, in die Stille gehen und hören, was aus ihr spricht. Regelmässig sagt jemand in der Schlussrunde oder in den Abschiedsworten, wie tief wir uns in der Stille begegnen und erkennen. An manches Sesshin habe ich sehr konkrete und bleibende Erinnerungen: als ich Schülerin wurde, das erste Sesshin im neuen Zendo an der Bürgenstrasse, mein erstes Rohatsu Sesshin...

Ein besonderer Moment in jedem Sesshin ist für mich jeweils die Feier der Liturgie „Tor des süssen Nektars“. Wer mit dieser Liturgie in der Weise, wie sie Anna Gamma mit uns feiert, vertraut ist, weiss, dass sie die priesterlichen Aufgaben gerne teilt. So sind wir als Sangha eingeladen, in innerer priesterlicher Haltung die Liturgie mitzufeiern. Einzelne übernehmen jeweils stellvertretend priesterliche Funktionen wie beim Nähren der fünf Buddhafamilien. In dieser Würde gefeiert, war die Liturgie in diesem Rohatsu Sesshin eine wunderbare Einstimmung auf eine zweite Feier direkt im Anschluss daran. Anna hatte es angekündigt: Sie ernannte Gion Duno Simeon zum Hüter der Sangha und Matthias Roth zum Zen Assistenz Lehrer. Mit treffenden persönlichen Worten und einer Prise Humor würdigte sie die Verdienste der beiden um das Wohl der Sangha. Als Zeichen der Anerkennung überreichte sie ihnen ein Geschenk. Es war berührend, zu sehen, mit welcher Ernsthaftigkeit und Würde beide Männer die Ehre entgegengenommen haben und sich der neuen Verantwortung stellen wollen. Ich freue mich, wie unsere Sangha lebt und immer mehr Mitglieder Verantwortung übernehmen und teilen. Aus ganzem Herzen wünsche ich Gion Duno und Matthias viel Freude in ihrem neuen Amt, weitere berührende Begegnungen in und aus der Stille. Es tut gut zu wissen, das wir weiter gemeinsam auf dem Weg sind.

In diesem Sinne war auch das Rohatsu Sesshin 2021 für mich etwas ganz Besonderes...

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